Die Geschichte der Deutschen Rufe, den Worten der Wende. Und die Geschichten hinter den Losungen. Wie wurde aus "Wir sind das Volk" die Losung "Wir sind ein Volk"? Warum hat die Forderung nach "Neuer Verfassung" keinen mehr interessiert, je näher die erste freie Volkskammerwahl nahte? Und was hat Bonn damit zu tun? Und wem ist es zu verdanken, dass es keine Gewalt gegeben hat, nachdem "Keine Gewalt" gerufen wurde?
Zwölf aufwändig recherchierte und produzierte Hörfunk-Features, entstanden in den Jahren 2004 bis 2016, Ursendungen im Deutschlandradio Kultur bzw. Deutschlandradio Berlin. Neun davon, jene von Thilo Schmidt, können hier nachgehört werden.
Begründet und redaktionell verantwortet wurde die Reihe "Deutsche Rufe" von Claus Stephan Rehfeld, bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2016 langjähriger Redakteur im Deutschlandradio Kultur und zuvor bereits Redakteur bei den Vorgängerprogrammen Deutschlandsender Kultur und Stimme der DDR.
Die erste Montagsdemonstration fand am 04.09.1989 statt, nach einem Friedensgebet in der Nikolaikirche. Doch woher kam die Bezeichnung? Wurde sie bewußt gegen die montäglichen SED-Parteiversammlungen ausgerufen? Die Geschichte der Montagsdemonstrationen, die Geschichte schrieben. (MP3, 19MB, 20'33'')
Berlin-Alexanderplatz, 4. November 1989: Das Volk findet seine Sprache wieder. Auf der größten Demonstration, die je auf deutschem Boden stattgefunden hat. Und der kreativsten der Wendezeit. Für Friedrich Schorlemmer war sie zudem der Höhepunkt der Selbstbestimmung der DDR-Bürger. (MP3, 20'46'', 19MB)
Ein deutscher Ruf. Die vierte Zeile der DDR-Nationalhymne von Johannes R. Becher wurde ein Ruf der Wende. Demonstranten riefen ihn, Politiker entdeckten ihn neu. Ein Ruf der Straße und auf Podien, auf Transparenten und Plakaten. Doch wer rief ihn zuerst? Und wann? Und wo? Und was hatte er im Sinn? (MP3, 20'26'', 19MB)
Der Ruf hat Geschichte geschrieben. Doch wer rief ihn zuerst? Und wann? Und warum? Erste Recherchen engen den Zeitraum ein: Ende 1989, Dezember. Die Spuren führen nach Leipzig, ins Eichsfeld - und nach Bonn. (MP3, 17,2MB, 18'46'')
Die Macht der SED erodiert. Andere Gruppen beginnen, relevant zu werden. Doch wann wurde aus diesen Gruppen 'Der runde Tisch'? Und was versprach er? Wer erfand ihn? Der Runde Tisch in der DDR war viereckig. Am 1. Dezember 1989 tagte er zum ersten Mal. Was erhofften sich die einen von ihm, was die anderen? (MP3, 32MB, 20'18'')
Das im Ursprung biblische Wort wurde zum Symbol, zur Losung der ostdeutschen und später auch der westdeutschen Friedensbewegung. Zusammen mit anderen Rufen brachte es die DDR ins Wanken, aber die Geschichte von "Schwerter zu Pflugscharen" reicht viel weiter zurück.
Der Zentrale Runde Tisch hätte der DDR mit seinem Verfassungsentwurf eine neue, eine moderne Verfassung gegeben, die weit über das Grundgesetz hinausgegangen wäre und die DDR von innen heraus modernisiert hätte. Am Ende wurde kein Blick herein geworfen. (MP3, 20MB, 20'40'')
Am 22. Juli 1990 beschloss die Volkskammer der DDR die Wiedereinführung der Länder. Dass aus den 14 Bezirken fünf Länder werden sollten, hielten manche Zeitzeugen für einen Geburtsfehler. Starken West-Ländern stehen schwache Ost-Länder gegenüber. (MP3, 19MB, 19'00'')
"Keine Gewalt" - ein Wort der Wende, ein Ruf der Zeit. Doch wer hat ihn zuerst gerufen? Und wo? Und wem ist es zu verdanken, dass der Staat diesem Ruf folgte? Mit dieser Folge geht die Reihe "Deutsche Rufe" im Deutschlandradio Kultur zu Ende. (MP3, 19MB, 20'59'')
|