Die Mauer fiel nicht einfach so, schon lange vorher fand das Volk seine Sprache wieder, bis die Macht schließlich auf der Straße lag. Doch wo ertönten zum ersten Mal die Sprechchöre, die Forderungen nach Freiheit und Reformen? Gar nach dem Mauerfall? In Berlin? Gab es die größte Demonstration, aber erst am 4. November 1989. In Leipzig? Auch nicht. Oft werden die Proteste in Plauen am 7. Mai 1989 genannt. Doch die Weltgeschichte wurde bereits eine Woche zuvor vorweggenommen – in Großwudicke im Havelland. Es waren Feuerleute, die auf den offiziellen Feierlichkeiten am Vorabend des 1. Mai - einem der höchsten Feiertage in der DDR - erstmals in der DDR, soweit bekannt, vor Partei und Staatssicherheit Mauerfall und Einheit forderten.
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Die CDU zerfällt, besonders im Osten, in zwei Lager. Hat der liberale Flügel, deren Repräsentanten zu Demokratie-Demos gehen und dort sogar sprechen, dabei schon längst verloren gegen jenen, der ins rechtspopulistische Milieu diffundiert?
Nach den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg im Herbst könnte die Brandmauer zur AfD bröckeliger werden, als sie ohnehin schon ist: In den Kommunen halten schon jetzt manche Christdemokraten nicht allzu viel vom Kooperationsverbot und bringen Anträge gemeinsam mit der AfD durch. Deren Vordenker haben längst beschrieben, was das Ziel dahinter ist: Die CDU vor sich hertreiben und sie damit zu pulverisieren. Und auch von links, vom BSW, wird die CDU auf diese Weise angegriffen. Am Ende steht sie am Scheideweg.
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Im Bautzener Kulturzentrum „Steinhaus“ stellt eine Geflüchtete ihre Bilder aus – verkaufen darf sie sie nicht, sie ist nur geduldet. Der drohende Rechtsruck bei den Wahlen könnte Kulturzentren wie dem Steinhaus, die oftmals Inseln für Minderheiten und Kreative sind, gefährlich werden.
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